Harte Arbeit vs. Hustle: Wie du Burnout vermeidest
Die Begriffe harte Arbeit und Hustle werden oft verwechselt und negativ bewertet. In dieser Episode wird erklärt, warum harte Arbeit nicht automatisch zu Burnout führt, während Hustle, der aus Stress und Mangelgedanken entsteht, durchaus schädlich sein kann. Anhand von Beispielen und Coaching-Erfahrungen wird gezeigt, wie man aus Freude und Fülle heraus arbeiten kann, um effizient und gesund produktiv zu sein. Zudem gibt es praktische Tipps, wie man mentale Barrieren überwindet und so mehr erreicht, ohne dabei ausgebrannt zu sein.
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Fühlst du dich ständig erschöpft, obwohl du hart arbeitest? Hast du das Gefühl, im Hamsterrad gefangen zu sein, ohne wirklich voranzukommen? Oder hast du vielleicht Angst vor „harter Arbeit“, weil du glaubst, sie führt unweigerlich zum Burnout?
Du bist nicht allein mit diesen Sorgen. In den letzten Jahren haben Begriffe wie „harte Arbeit“ und „Hustle“ zunehmend negative Konnotationen bekommen. Selbstoptimierung wird oft kritisiert, während Selbstfürsorge und Work-Life-Balance als Ideale propagiert werden.
Aber was, wenn das Problem nicht die harte Arbeit selbst ist? Was, wenn der wahre Unterschied zwischen gesunder Produktivität und schädlichem Burnout in unserer inneren Einstellung liegt?
In diesem Artikel erfährst du, warum harte Arbeit und Hustle grundlegend verschiedene Konzepte sind, wie du den Unterschied erkennen kannst und wie du produktiv sein kannst, ohne dabei auszubrennen.
Der kritische Unterschied zwischen harter Arbeit und Hustle
Die Begriffe harte Arbeit und Hustle haben in den letzten Jahren einen schlechten Ruf bekommen. Das Thema Selbstoptimierung, immer höher, schneller, weiter wird oft als etwas Negatives dargestellt. Stattdessen wird propagiert, dass wir mehr Self-Care betreiben sollten, mehr Work-Life-Balance und Achtsamkeit praktizieren und weniger arbeiten sollten, weil harte Arbeit angeblich auf direktem Wege zu Burnout führen würde.
Ich wage zu behaupten, dass das nicht wahr ist. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen harter Arbeit und Hustle.
Hustle – auf Deutsch übersetzt auch Hektik – bedeutet, aus Stress heraus zu agieren. Und Stress ist nichts anderes als ein fancy Begriff für Angst. Wenn wir „husteln“, dann agieren wir aus dem Fight-Flight-Modus heraus. Das ist tatsächlich auf Dauer schlecht für uns, schlecht für unseren Körper und führt zu Burnout.
Hustle wird genährt von Mangelgedanken:
- Nicht gut genug zu sein, wenn wir nicht leisten
- Keinen Erfolg verdient zu haben, wenn wir nicht leisten
- Nicht geliebt zu werden, wenn wir nicht leisten
All das führt definitiv irgendwann zum Burnout. Und ja, das wollen wir nicht. Das hat auch nichts mit Höchstleistung zu tun, definitiv nicht.
Warum harte Arbeit nicht zum Burnout führen muss
Aber harte Arbeit oder auch viel Arbeit hat nichts mit Hustle zu tun. Wir können durchaus sehr viel arbeiten, ohne in einen Burnout zu kommen, ohne gestresst zu sein, ohne notwendigerweise einen Herzinfarkt zu riskieren oder auszubrennen. Harte Arbeit ist nicht an sich schlecht oder etwas, was wir vermeiden sollten.
Denn die Sache ist die: Es ist nicht die Arbeit oder die Menge der Arbeit selbst, die Stress verursacht oder uns ausbrennen lässt, sondern unsere Gedanken darüber – über das, was wir tun, und auch, wodurch unsere Arbeit motiviert ist. Was ist der Motor unseres Arbeitseinsatzes?
Wenn wir Gedanken haben wie „ich muss“, „ich sollte“, „ich will nicht, aber ich muss eben“ oder „es ist anstrengend, es ist zu viel“ – all diese Gedanken sorgen dafür, dass wir uns ausgebrannt fühlen, dass wir im Widerstand sind gegen das, was wir tun.
Wohingegen, wenn wir denken: „Ich liebe, was ich tue“, „ich will das erschaffen, was ich da mache“ – selbst wenn es etwas ist, was wir nicht direkt, nicht an sich inhärent machen wollen.
Der Steuererklärungstest: Wie unsere Gedanken unsere Erfahrung prägen
Ich nehme immer gerne das Beispiel Steuererklärung, weil das etwas ist, das so gut wie alle meine Klient:innen nicht mögen, inklusive mir selbst. Selbst bei solchen Aufgaben kann ein Gedanke wie: „Ich will das machen, weil es zum Beispiel dazugehört zu dem, was ich kreieren will“ sofort unsere Emotion gegenüber dieser Sache ändern.
Das heißt nicht, dass wir nicht danach streben können, Dinge, die wir nicht inhärent machen wollen, abzugeben. Tatsächlich empfehle ich das immer: Wenn du delegieren kannst, tue es. Das Beste ist immer, sich zu fragen: „Müssen wir das wirklich machen, ist es wirklich notwendig?“ Wenn nicht, dann lassen. Wenn wir es unbedingt machen müssen, aber nicht wollen, dann nach Möglichkeit delegieren, am besten an jemanden, der es mag. Denn tatsächlich gibt es Menschen, die mögen Buchhaltung und Steuererklärung – ich kann es auch immer nicht fassen, aber ja, die gibt es.
Und wenn auch das nicht möglich ist – wenn wir es machen müssen und nicht delegieren können – dann heißt es, dass wir die Gedanken wählen, die uns dienlich sind, damit wir es machen können. Gedanken wie „ich will das nicht“, „das ist anstrengend“, „das sollte nicht sein“, „man sollte das nicht machen müssen“ und so weiter sind definitiv nicht funktional für das, was wir wollen, und sie brennen uns aus.
Von Mangel zu Fülle: Ein Coaching-Fallbeispiel
Mir ist es wichtig, das wirklich deutlich zu machen. Ich hatte kürzlich ein Coaching mit einem Klienten, das fast zu Ende ist. Da haben wir sehr viel daran gearbeitet, dass er von Natur aus sehr leistungsfähig ist und bereit, viel zu leisten – wie die meisten Unternehmer und Entrepreneure ein Macher, jemand, der etwas kreieren will.
Aber alle Erfolge, die er schon eingefahren hatte (und die er übrigens bisher noch nicht wirklich sehen konnte, weil es für ihn nie gereicht hat), kamen aus einem Gefühl des Mangels. Er hatte, wie sehr viele meiner Klienten, die Überzeugung, dass er nicht gut genug ist, und versuchte ständig, sich das Gegenteil zu beweisen.
Das ist Arbeit aus Mangel. Das ist wie ein inneres Loch – egal wie viele Erfolge wir haben, wenn wir die Überzeugung haben „ich bin nicht gut genug“, dann wird es niemals reichen. Dieses Loch wird niemals gefüllt werden. Sobald wir etwas erreicht haben, wollen wir das Nächste. All dieser Leistungsdrang kommt aus Mangel, und dieser Mangel kann nicht gefüllt werden. Das führt letztendlich zu einem Burnout.
Ich wusste von Anfang an – und so war es auch tatsächlich – dass es nicht so sein würde, dass er durch das Auflösen dieser „nicht gut genug“-Überzeugung plötzlich nur noch auf einer karibischen Insel mit einem Cocktail in der Hand liegen würde. Im Gegenteil: Von seiner Natur aus ist er tatsächlich ein Macher, ein Visionär, der Großes vorhat, der ein großes Unternehmen oder mehrere Unternehmen mit vielen Projekten erschaffen will.
Nur war das bisher aus Mangel und dadurch super erschöpfend. Jetzt geht er diese Projekte an aus Fülle, aus dem Wissen, dass er genug ist. Und siehe da – er hat viel mehr Energie. Im Prinzip arbeitet er sogar noch mehr, weil er so viel Energie hat, aber es fühlt sich nicht nach erschöpfender Arbeit an, weil er nicht im Widerstand ist. Was er kreiert, kreiert er aus Freude, aus Liebe an der Sache, aus der Verbindung zu seiner Vision.
Es ist wundervoll, in der Energie von jemandem zu sein, der so ein Macher ist. Und da geht es auch nicht darum, sich zu schämen, weil man ein Macher oder eine Macherin ist oder so viel Energie hat. Manchmal habe ich den Eindruck, dass durch die starke Betonung von Work-Life-Balance jemand, der wirklich gerne viel arbeitet, schon wieder als etwas Schlechtes angesehen wird. Das ist definitiv nicht der Fall.
Der Abendtest: Bist du im Hustle- oder im harte Arbeit-Modus?
Woran erkennen wir nun harte Arbeit und woran Hustle? Es gibt einen ganz einfachen Test, wie du herausfindest, ob du mehr im Hustle-Mode oder im harte Arbeit-Mode bist: Du erkennst das daran, ob du abends erschöpft, aber zufrieden ins Bett gehst mit dem, was du geleistet hast – oder aber unzufrieden.
Es ist wirklich ähnlich wie sich beim Sport verausgaben. Meine Klient:innen und ich selbst lieben es, uns zu verausgaben, über uns hinauszuwachsen, gegen Widerstände anzugehen und Wachstum zu erleben, das auch anstrengend ist. Wachstum ist immer anstrengend.
Aber wenn wir alles gegeben haben für das Richtige, für etwas, was im Einklang ist mit dem, was wir tun wollen, und weil wir nicht mental im Widerstand dagegen waren – dann fühlt es sich gut an. Wenn ich hingegen die ganze Zeit im Fitnessstudio denke: „Das ist ätzend, das macht keinen Spaß, das ist doof“ – das ist mentale Erschöpfung. Es fühlt sich anstrengend an, aber eben nicht gut. Das ist es, was wir vermeiden wollen.
Wenn wir aber über uns hinauswachsen wollen, wenn wir uns darauf einlassen, wenn wir anfangen, das Unangenehme zu lieben, dann können wir abends ins Bett fallen und sagen: „Yes, ich habe mich verausgabt, und das hat sich gut angefühlt. Ich bin zufrieden mit mir.“ Die allermeisten Unternehmer und High Achiever lieben das auch. Wir wollen ständig über uns hinaus wachsen – und daran ist nichts Falsches oder Schlechtes. Das ist unsere Natur. Nur wie gesagt, wir müssen prüfen: Kommt es aus dem Mangel oder aus der Fülle?
Strategisch vs. reaktiv: Effektiv arbeiten statt nur beschäftigt sein
Das Spannende ist auch, dass harte Arbeit – wenn wir über uns hinaus wachsen, wenn wir uns dem stellen, was ansteht, ohne in den mentalen Widerstand zu gehen – uns weiterbringt als der Hustle-Modus.
Im Stress-Modus arbeiten wir oft ganz viel, aber nicht wirklich an den wichtigen Dingen, weil wir nicht in unserem höheren Bewusstsein sind. Wir sind im Überlebensmodus und sehen nur das Unmittelbare, was gerade ansteht, was auf uns zugetragen wird. Wir sind im reaktiven Modus.
Wenn wir hingegen nicht im gestressten Modus sind, sondern im höheren Bewusstsein, dann arbeiten wir viel strategischer, mehr auf lange Sicht – nicht im reaktiven, sondern im kreativen Modus. Das führt uns viel weiter.
Und wenn wir das machen und hart arbeiten, über uns hinaus wachsen, erhöhen wir unsere Kapazität für das, was wir schaffen können, was uns möglich ist zu verarbeiten.
Kapazität erweitern: Vom Obama bis Richard Branson
Die Obamas – vor allem als Barack Obama noch Präsident war – oder auch ein Richard Branson, der an hunderten Unternehmen beteiligt ist (ich glaube, es sind schon weit über 70, und das in einem fortgeschrittenen Alter): Die sind nicht grundsätzlich anders als wir. Das sind keine Aliens.
Sie können so viel bewältigen, in so viel involviert sein, so viel Verantwortung tragen, weil sie eine extrem hohe Kapazität haben, weil sie nicht so viel mentalen Widerstand haben. Und das ist für uns alle möglich – aber nur, wenn wir bereit sind, in dieses Wachstum zu gehen.
Wenn wir merken, dass wir in einem Hustle-Modus sind, sollten wir uns diesem stellen und überprüfen, was wir da denken, um aus dem Hustle-Modus rauszukommen und in den harte Arbeit-Modus zu wechseln.
Wenn wir alle harte Arbeit vermeiden und bildlich gesprochen nur noch in der Badewanne liegen (ich übertreibe jetzt ein bisschen), dann degenerieren wir. Wir werden immer unfähiger zu arbeiten.
Komfortzone und Regeneration: Das richtige Gleichgewicht finden
Ich sage nicht, dass wir ständig außerhalb unserer Komfortzone sein sollten. Definitiv nicht. Und ich sage auch nicht, du solltest nicht schlafen und für ausreichend Regeneration sorgen. Auch da bitte, verstehe mich nicht falsch – das ist total wichtig.
Aber wir brauchen auch Herausforderungen und müssen uns diesen stellen – zumindest, wenn du wachsen willst, wenn du über dich hinaus wachsen willst. Harte Arbeit gibt uns diese Möglichkeit. Das sind unsere Gewichte im Fitnessstudio. Und wir können unsere Kapazität erhöhen.
Wenn das für dich spannend klingt, wenn du deine Kapazität erhöhen willst, wenn du hart arbeiten willst, aber ohne Hustle, dann lass uns sprechen. Vereinbare ein Kennenlerngespräch mit mir. Wir schauen uns an, was wirklich dein Ziel ist, wo du hin willst, was dich aktuell noch daran hindert – sowohl auf bewusster als auch auf unbewusster Ebene – und wie du dorthin kommen kannst.
Wie kannst du diese Hindernisse – innerliche und äußere – überwinden, sodass du dein Ziel erreichst? Und wie kann ich dich dabei unterstützen? Das finden wir im Discovery Call heraus.
Also buch dir jetzt einen Termin – 45 Minuten, nur wir zwei, voller Fokus auf dich, auf dein Ziel, auf die Überwindung deiner Herausforderungen. Wie kannst du hart arbeiten ohne Hustle? Wie kannst du deine Kapazität erhöhen? Wie kannst du konstant über dich hinaus wachsen, ohne Erschöpfung, ohne Burnout?
Wie kannst du dadurch sogar noch viel mehr deiner großen Ziele erreichen und tatsächlich auch mehr Freizeit haben, weil du fokussiert bist auf das, worauf es wirklich ankommt für dein Wachstum und das deines Unternehmens – ohne dabei auszubrennen?
Ich freue mich, dich kennenzulernen. Buche dir jetzt deinen Termin, und ich hoffe, wir sehen uns bald.
