Wenn Sorgen dich wachhalten: Frieden finden – ohne Lösung
Heute erzähle ich dir von einer inspirierenden Nachricht eines Klienten, der endlich wieder durchschlafen konnte, obwohl er sich in einer herausfordernden finanziellen Situation befindet. Wir haben darüber gesprochen, wie unser Denken uns oft davon abhält, Lösungen zu finden, und wie wichtig es ist, sich in schwierigen Momenten für Entspannung und das Gefühl der Sicherheit zu öffnen. Lass dich von dieser Folge inspirieren, wie du trotz Unsicherheiten Vertrauen finden und kreative Lösungen ermöglichen kannst.
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Hast du dich schon einmal nachts wachgelegen, während deine Gedanken um finanzielle Sorgen oder berufliche Probleme kreisten? Fühlst du dich manchmal wie gelähmt von dem Druck, „unbedingt eine Lösung finden zu müssen“? Und hast du bemerkt, dass gerade dieser Druck dich daran hindert, kreativ zu denken und tatsächliche Lösungen zu entdecken?
Du bist nicht allein. Viele von uns kennen diese schlaflose Spirale der Sorgen – besonders in Zeiten finanzieller Unsicherheit. Der ständige Gedanke „Ich muss eine Lösung finden“ kann so überwältigend werden, dass er uns nicht nur den Schlaf raubt, sondern paradoxerweise auch unsere Fähigkeit blockiert, tatsächlich konstruktive Wege aus der Krise zu finden.
Doch was wäre, wenn gerade das Loslassen dieses Drucks der Schlüssel zu mehr Klarheit, besserem Schlaf und letztendlich auch zu den Lösungen wäre, die wir so verzweifelt suchen?
In diesem Artikel teile ich eine inspirierende Geschichte eines Klienten, der trotz einer herausfordernden finanziellen Situation endlich wieder durchschlafen konnte – nicht weil seine Probleme gelöst waren, sondern weil er seine Denkweise verändert hat.
Die inspirierende Nachricht, die alles veränderte
Heute Morgen habe ich eine unfassbar tolle Nachricht von einem meiner Klienten bekommen: Er konnte endlich mal wieder richtig durchschlafen.
Diese Nachricht hat mich so berührt, weil sie zeigt, dass wir allein durch unser Denken so viel verändern können. In seinem Fall war es so – und ist so – dass er in einer sehr herausfordernden Situation ist. Besonders finanziell steht er unter Druck: Sein Unternehmen läuft überhaupt nicht mehr gut, er kann sich schon seit Monaten auch kein Gehalt mehr auszahlen und steht vor der Frage, ob er das Unternehmen aufgibt und etwas Neues macht oder dranbleibt.
Interessanterweise haben wir in unserer Session überhaupt nicht darüber gesprochen. Wir haben keine Entscheidung getroffen. Worüber wir gesprochen haben, ist, dass der Gedanke „er muss eine Lösung finden“ ihn nicht schlafen lässt und vor allem keine Lösung finden lässt.
Die lähmende Wirkung der Sorge
Ich spreche hier nicht von einem hohen Ross oder so etwas. Ich hatte während der Corona-Zeit zum Beispiel den Fall, dass zu der Zeit mein Business-Modell sehr auf Retreats und Vocations ausgelegt war. Als dann Corona kam, musste ich alles absagen, Gelder zurückzahlen und teilweise die Locations, die gebucht waren, trotzdem bezahlen.
Das hat tatsächlich mein gesamtes Backup in dieser Zeit aufgebraucht. Dann musste ich natürlich mein ganzes Business auch auf Online umstellen. Das hat dann sehr gut funktioniert, aber ich kenne definitiv diese Situation, nicht schlafen zu können, weil man nicht weiß, wie es weitergeht.
Für uns fühlt sich das Finanzielle oft wirklich wie eine Lebensbedrohung an. Es ist nicht so – wir wissen das alle – wir leben in Deutschland, wir haben ein soziales Sicherungsnetz, niemand wird auf der Straße landen, erst recht auch niemand sterben. Und trotzdem kann es sich so anfühlen. Das hat sich damals für mich auch so angefühlt.
Was ich aber damals auch gelernt habe, ist, dass Sich-Sorgen-Machen nicht dazu führt, dass wir Lösungen finden, sondern ganz im Gegenteil: Es führt dazu, dass wir nicht schlafen können, dass wir nur im Fight-Flight-Freeze-Modus, im Stressmodus, im Überlebensmodus sind, dass wir keine guten Entscheidungen treffen, dass wir nicht kreativ sind, dass wir Dinge nicht angehen, die wir angehen könnten. Wir sehen keinen Ausweg und so weiter.
Die Weisheit des Eichhörnchens
Eckhart Tolle hat einmal gesagt, ein Eichhörnchen muss sich, um vorzusorgen, keine Sorgen machen. Auch wenn in dem Wort „vorsorgen“ die „Sorge“ drin ist, müssen wir uns keine Sorgen machen. Wir müssen nicht die ganze Zeit über Worst-Case-Szenarien nachdenken, in unserem inneren Horrorkino sitzen, um sicher zu sein.
Tatsächlich sind wir immer sicher, wenn wir wirklich im Moment sind. Wir merken, dass wir immer sicher sind – jetzt, für diesen Augenblick sind wir immer sicher. Und wir können vertrauen, dass wir eine Lösung finden werden. Wenn wir grundsätzlich in dem Vertrauen sind, dass wir versorgt sind, dass wir geliebt sind, dass wir sicher sind, dann finden wir Lösungen.
Wir glauben, wir müssten uns die ganze Zeit Gedanken machen, Sorgen machen, um sicher zu sein. Und das Gegenteil ist der Fall.
Der Vertrauenssprung, der alles verändert
Es fühlt sich unfassbar schwer an, diesen Vertrauenssprung zu machen, weil wir alle so konditioniert sind zu glauben, dass wir uns Sorgen machen müssten, um sicher zu sein. Aber nochmal: Es ist nicht notwendig, vorzusorgen für Szenarien, wo es nicht nach Plan oder nach Wunsch läuft. Dafür ist es nicht notwendig, sich Sorgen zu machen.
Denn Sorgen machen heißt nicht, darüber nachzudenken, was passieren könnte, und dann tatsächlich auch entsprechende Maßnahmen zu planen. Sorgen machen heißt, die ganze Zeit innerlich wieder und wieder Horrorszenarien durchzuspielen, ohne in entsprechende Aktionen zu treten. Uns in Gedanken zu ergehen wie „Ich muss jetzt eine Lösung finden“, uns unter Druck setzen, uns in Angst versetzen.
Ich sage immer, das ist wirklich wie, als würden wir unsere eigenen Horrorfilme spielen, indem wir dann festsitzen, wie gebannt auf die Leinwand starren dieser Horrorszenarien, ohne tatsächliche Maßnahmen zu ergreifen.
Wie wir unsere eigenen Ängste erfüllen
Das heißt, wenn du merkst, dass du dich in Sorgen ergehst, mach dir bewusst, dass um sicher zu sein, dieses Handeln des Sich-Sorgen-Machens nicht notwendig ist, sondern im Gegenteil: Wenn du da drin bleibst, wirst du in Fight-Flight-Freeze verfallen und so dafür sorgen, dass tatsächlich eher das eintritt, worüber du dir Sorgen machst – weil du nicht wirklich in Handlung kommst oder weil du Kurzschlussreaktionen ausführst und so weiter.
Diese Erkenntnis ist unfassbar wichtig: Dass das wirklich nicht dem dient, was es uns vorzugaukeln scheint. Dass es notwendig wäre, dass es wichtig wäre. Ganz im Gegenteil: Es sorgt sogar dafür, dass das, was wir befürchten, eher eintritt, wenn wir in diesem Zustand bleiben, in dem wir uns Sorgen machen.
Der Weg in das Vertrauen
Das heißt jetzt tatsächlich, sich bewusst zu machen: Der Weg hinaus ist tatsächlich, jetzt schon, in dem Augenblick, auch wenn sich alles so anfühlt, als wäre es komplett unsicher, in das Vertrauen zu gehen, dass du eine Lösung finden wirst, auch wenn du sie jetzt vielleicht noch nicht siehst. Dass das Leben weitergehen wird. Dass du jetzt sicher bist.
Und du bist sicher, wenn du dir wirklich erlaubst, in den Moment zu gehen. Du bist am Leben, du hast es warm, du hast ein Dach über dem Kopf, du hast genug zu essen. Du bist jetzt in diesem Moment sicher. Dich damit zu verbinden und mit dem Vertrauen, dass du eine Lösung finden wirst – das wiederum gibt dir die Kraft, tatsächliche Lösungen zu finden.
Aber ganz wichtig: Eben nicht der Gedanke „Ich muss eine Lösung finden“, sondern der Gedanke „Ich finde eine Lösung, ich werde eine finden“. In dieses Vertrauen zu gehen, das wird dir dabei helfen.
Unser Steinzeitgehirn verstehen
Und ja, unser Verstand wird sagen: „Das ist unsicher, das ist nicht richtig.“ Hör nicht darauf. Das ist das Steinzeitgehirn, was Gefahren gleichsetzt mit einem Säbelzahntiger oder so etwas, also mit Gefahren, wo tatsächlich Fight-Flight richtig war und die richtige Lösung war.
Für unsere heutigen Herausforderungen ist es in 99,5% der Fälle nicht so. Es ist kein Säbelzahntiger da. Es ist nichts, wo wir fliehen müssen, wo wir uns totstellen müssen oder kämpfen müssen. Das sind nicht die adäquaten Lösungen, aber dein ganzes Steinzeitgehirn, dein Nervensystem wird dir sagen, dass dem so sei.
Und da ist eben unser Bewusstsein gefragt, uns selbst zu überzeugen: „Nein, das stimmt nicht. Auch wenn es sich so anfühlt, ist das nicht wahr.“ Es ist tatsächlich so: Die Lösung liegt darin, ruhig zu werden, Sicherheit zu finden.
Praktische Schritte zur Entspannung
Und da das Nervensystem sehr involviert ist, sind auch tatsächlich die klassischen Methoden – Bewegung, Breathwork, Atmen, um das Nervensystem zu beruhigen – super hilfreich. Plus eben wirklich diesen Gedankenansatz: Dir zu erlauben, Gedanken zu denken, die dir das Gefühl von Sicherheit geben, zumindest dich für die Möglichkeit zu öffnen, dass du sicher bist.
Wir sind immer sicher. Egal was im Außen ist.
Und wenn du dich nur ein bisschen dafür öffnen kannst, wenn du gerade in so einer Situation bist – das soll auch nicht dein Erleben schmälern. Nochmal, ich weiß absolut aus eigener Erfahrung, wie überwältigend sich das anfühlen kann, wenn das Konto leer ist und man nicht weiß, wie es nächsten Monat weitergeht.
Nochmal, ich rede hier wirklich nicht vom hohen Ross. Ich habe auch keine große Erbschaft oder so etwas in der Familie gehabt damals. Und es war wirklich, ja, vor der Nase Sozialhilfe. Also ich kann das wirklich, wirklich aus eigener Erfahrung sagen. Ich weiß, wie herausfordernd das ist, und deswegen kann ich auch wirklich sagen: Es ist möglich, sich damit zu verbinden, mit der Wahrheit – tatsächlich in diesem Fall ist es wirklich die Wahrheit –, dass wir immer sicher sind. Auch in so einer Situation.
Eine Einladung zur Entspannung
Und wenn du in so einer Situation bist, mach dir einfach bewusst, dass natürlich deine Gefühle wahr sind, denn du fühlst sie, und dass trotzdem, auch wenn du diese Gefühle fühlst, es nicht wahr ist, dass du jetzt eine Lösung finden musst.
Sondern dass tatsächlich die Lösung darin liegt, dich für Entspannung zu öffnen, für das Gefühl, sicher zu sein, nicht darauf hören zu müssen, dass du sofort handeln musst – sondern tatsächlich sogar darin liegt, Ruhe zu finden, innerliche Ruhe, dass von dort die Lösung zu dir kommen kann.
Es ist an sich einfach, aber nicht leicht. Ich weiß das. Ich hoffe trotzdem, dass diese Gedanken dir einen kleinen Impuls geben konnten, falls du dich so fühlst. Es muss auch nicht so etwas Dramatisches sein. Unser Verstand liebt es, sich Sorgen zu machen, auch über die kleinen Dinge.
Und wenn du dich das nächste Mal dabei erwischst, dir Sorgen zu machen, denke an das Eichhörnchen. Öffne dich für die Möglichkeit, dass es kontraproduktiv ist, dir Sorgen zu machen.
Und da ist natürlich auch wieder wichtig, nicht dann auf dich einzuschlagen – was wir auch gerne machen, dass wir uns Sorgen machen, das funktioniert nicht – sondern einfach mal dich zu öffnen für die Möglichkeit. Erstens für die Präsenz, für das Wissen, für die Wahrheit, dass du jetzt in diesem Moment sicher bist. Und dich für die Möglichkeit zu öffnen, dass, je mehr du dich hinein entspannst in das Jetzt und in das Vertrauen, dass du eine Lösung finden wirst oder auch eine Lösung dich finden wird, dass du damit die Möglichkeit genau dafür öffnest – dass das der, in Anführungsstrichen, „produktivere“ Weg ist, der konstruktivere.
Probier es mal aus, und ich würde mich freuen, von deinen Experimenten zu hören. Schreib mir gerne eine Rezension für den Podcast, oder du kannst mir auch sehr gerne eine E-Mail schreiben. Ich freue mich auch darüber, und dann freue ich mich auch darauf, wenn du nächste Woche wieder einschaltest zu einem neuen Podcast.